Im Rahmen meiner Blogparade/meines Round-Ups durfte ich tolle Beiträge sammeln. Eine Zusammenfassung von allen eingesendeten Beiträgen gibt es nach Veröffentlichung der teilnehmenden Beiträge.
Im heutigen Beitrag darf ich euch einen Farmstay im kalten Norden und ein Working Holiday in Neuseeland vorstellen. Vielen Dank an Rosas Reisen und an MagneticVoyage.
Der Ruf des Nordens – Farmstay nördlich des Polarkreises
Während meiner ersten Reise jenseits des Polarkreises habe ich mich in den Norden verliebt. In das Eis, den Schnee, die Schlittenhunde und die Polarlichter. Ich wusste sofort, dass ich wiederkommen musste. Und so nahm ich mir das nächste Wintersemester frei und bewarb mich über eine Website, die Farmstays vermittelt, bei einer Familie, die nördlich von Rovaniemi mitten im Nirgendwo lebt. Und zwar mit knapp 60 Huskies. Ich liebe Tiere und mir war klar, dort muss ich hin, dort kann ich lernen, was es heißt, eine Musherin zu sein
Nach einigen Wochen kam die Zusage: Komm zu uns in den Norden! Und so machte ich mich ein halbes Jahr später auf den Weg in die Arktis. Von der Familie, meinen Mit-Volunteers und den Hunden wurde ich freudig begrüßt und am nächsten Tag begann mein neues Leben. Der klassische Arbeitstag mit Schlittenhunden sah so aus: Früh morgens musste einer von uns raus in die Kälte und den Hunden, die trainiert werden sollten, Wasser bringen. Als ich ankam, war es noch nicht besonders kalt, aber im Laufe meines Aufenthalts sanken die Temperaturen auf -40°C. Das hieß, dass mir das Wasser in den Eimern gefror, die Türriegel zu den Zwingern vereisten und ich mich durch kniehohen Schnee kämpfen musste. Und dann trainierten wir den ganzen Tag mit den Hunden.
Trotz all der schweren, körperlichen Arbeit, erfrorener Zehen, der langen Polarnacht und dem Mangel an Internet und warmem Wasser habe ich es nie bereut, diesen Schritt getan zu haben. Denn immer wieder gab es Momente, in denen ich einfach die unglaubliche Schönheit des Nordens erleben konnte. Zum Beispiel, als ich zum ersten Mal mein eigenes Team lenkte und mich von sechs glücklichen Huskies durch die verschneiten Wälder ziehen ließ. Oder als ich endlich wieder Nordlichter gesehen habe. Ich stand am zugefrorenen See, legte den Kopf in den Nacken und sah zu den Sternen hinauf, wo die grünen und violetten Geister des Nordens tanzten. Solche Augenblicke kann man nicht beschreiben. Momente, in denen man weiß, dass man das, was sich gerade vor den eigenen Augen abspielt, nie mehr im Leben vergessen wird. Und genau dafür war ich gekommen.
Über mich und meinen Blog
Ich liebe den Norden. Vielleicht war das bei meinem russischen Namen auch Schicksal. Als ich 2013 das erste Mal in Finnland war, bin ich der Arktis verfallen. Seitdem reise ich bevorzugt in polare Gefilde wie Finnland, Grönland oder Spitzbergen. Ob Schneemobilfahren, Eisberge erkunden oder Schlittenhunde trainieren – Hauptsache es gibt Schnee und Eis und Kälte! Aber auch Afrika, Amerika, und Europa kommen nicht zu kurz auf meinem 2014 gegründeten Blog „Rosas Reisen“. Bei Rosa handelt es sich um ein großes Kuscheltiernilpferd, das mich auf meinen Reisen begleitet, wenn Koffer oder Rucksack es zulassen.
Working Holiday in Neuseeland
Nach der Schule ins Ausland, dass stand für mich schon lange fest. Ich wollte alles einmal ausprobieren, mich gleichzeitig jedoch nicht fest verpflichten. In der Schule gab es genug Zwang. Endlich einmal wirklich frei sein, eigene unabhängige Entscheidungen treffen, Fehler machen ohne dass gleich jeder es mitbekommt und kommentiert. Kurz um, ich wollte mich einfach mal ausprobieren und das ist meiner Meinung nach nur mit Working Holiday möglich.
Zwar bin ich dann mit einem total abgewrackten Auto in der Mitte vom Nirgendwo liegengeblieben; aber auch die schlechten Erfahrungen gehören für mich dazu. Es hat mir gezeigt, wozu ich in der Lage bin und wozu auch eben nicht.
Nur Reisen ginge natürlich auch, aber die besten Erfahrungen kamen erst durch den Working-Teil zustande, insofern würde ich das jedem empfehlen, selbst wenn genug Geld da wäre. Nie zuvor bin ich mit so vielen unterschiedlichen Lebensstilen, Sichtweisen und Charakteren in Berührung gekommen.
Neuseeland war vorher nur das weit entfernte Land von dem ich bisher nur tolles gehört hatte. Jetzt weiß ich ein bisschen mehr und habe irgendwie auch eine zweite Heimat. Mit meinen Blog MagneticVoyage (mittlerweile Bergwegs) will ich anderen an meiner Art des Reisen teilhaben lassen und mich selbst dran erinnern, dass ich nicht den typisch deutschen Lebensweg gehen muss. Und meine Fotografie findet da auch gut Platz.